Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren radikal verändert. Digitalisierung, New Work und eine Generation, die Sinn und Flexibilität über Statussymbole stellt, fordern ein völlig neues Verständnis von Leadership. Klassische Führungsmodelle, die auf Autorität, Kontrolle und linearem Denken beruhen, stoßen zunehmend an ihre Grenzen.
Genau hier setzt weibliche Energie an. Weibliche Energie meint nicht das Geschlecht, sondern Qualitäten wie Empathie, Intuition, Kooperation, Beziehungskompetenz und langfristiges Denken. Es geht darum, nicht nur Ziele zu setzen, sondern auch Menschen mitzunehmen.
Ein Beispiel: In einem internationalen Konzern, mit dem ich gearbeitet habe, standen zwei Teams vor der Aufgabe, eine neue Produktlinie zu entwickeln. Das eine Team folgte einer sehr klassischen, zahlengetriebenen Herangehensweise, das andere wurde bewusst divers aufgestellt und arbeitete stark mit Methoden der kollektiven Intelligenz. Während das erste Team mit internen Konflikten zu kämpfen hatte, konnte das zweite Team in kurzer Zeit eine Lösung entwickeln, die nicht nur innovativ, sondern auch marktfähig war – weil unterschiedliche Perspektiven zusammengeführt wurden.
Das zeigt: Weibliche Energie ist kein „weiches Add-on“, sondern ein echter Wettbewerbsfaktor. Sie ist die Antwort auf komplexe, vernetzte Probleme, die sich nicht mit reiner Rationalität lösen lassen. Unternehmen, die weibliche Energie gezielt fördern, steigern ihre Innovationskraft, sichern ihre Attraktivität für Talente und erhöhen nachweislich ihre Profitabilität.